Die Bäuche werden immer dicker - unsere werdenden Mütter
Sonntag, 22.05.16
Heute haben wir abends bei wunderschönem Licht noch Fotos von den Stuten gemacht die dieses Jahr ein Fohlen erwarten. Inzwischen sieht man es ihnen deutlich an und sie überlegen es sich zweimal, ob sie sich hinlegen, weil das Aufstehen mit so einem Bauch natürlich nicht ganz so einfach ist. Dieses Jahr werden auf Garður zehn Fohlen erwartet. In der ersten Juniwoche soll es endlich so weit sein. Ich bin schon ganz gespannt und freue mich unheimlich darauf! Hoffentlich lassen sie sich nicht mehr allzu viel Zeit...
Sonnenuntergang de luxe
Mittwoch, 18.05.16
Für einen solchen Anblick lohnt es sich abends lange wach zu bleiben. Wir waren eigentlich schon im Haus, aber da hielt es mich dann nicht lange. So wollte ich wenigstens versuchen, diesen Sonnenuntergang auf Fotos festzuhalten. Wirklich wunderschön! Vor allem, da die Sonne tatsächlich erst hinter den Bergen verschwunden war und danach nochmal für einige Minuten hervorgekommen ist, bevor sie tatsächlich ganz untergegangen ist.
Ein Ritt in die Nacht hinein...
Sonntag, 08.05.16
Was macht man nach einem anstrengenden Tag auf dem Hof am liebsten am Abend? - Ins Bett gehen oder die Füße hochlegen, wären wohl die häufigsten Antworten. Normalerweise machen wir das meistens auch so, aber heute stand für uns noch etwas anderes auf dem Programm. Da Alex Zeit hier auf Island so langsam zuende geht wollten wir unbedingt noch einmal die große Runde ausreiten. Eigentlich war der Start deutlich früher geplant, aber wie es das Schicksal so wollte, war an dem Tag viel zu tun und es kam immer wieder etwas dazwischen, so dass wir erst um halb neun abends losgekommen sind. Die Tage hier werden nun immer länger und auch das Licht verschwindet nicht mehr ganz. So wurde unser Ausritt zu einem Abend- bzw. Nachtritt, den ich in sehr guter Erinnerung behalten werde. Es war unglaublich ruhig und friedlich, der Sonnenuntergang war sehr schön und wir hatten unseren Spaß mit den Pferden. Bei dem Ritt sind die untenstehenden Fotos entstanden und es war tatsächlich der letzte lange Ausritt, den ich gemeinsam mit Alex hatte. Ich bin sehr glücklich über unsere gemeinsame Zeit hier auf Island und werde mich immer mit Freude daran zurückerinnern.
Aufregung in unserer Mädels-WG
Sonntag, 08.05.16
"Ach du liebe Güte - ein Hengst!" Es ist Frühling und da fangen auch bei den Pferden die Gefühle an etwas verrückt zu spielen. Unsere Stuten sind heftig am flirten und wenn dann auch noch ein neuer Hengst von der weiter entfernten Weide zu Besuch kommt, gibt es kein Halten mehr. Vor allem, wenn es so ein schicker Kerl wie der Leiftur ist. Aber nur Náttsol hatte die Ehre, ihn näher kennenzulernen. Sie ist nach Deutschland verkauft und wenn alles glatt geht werden die neuen Besitzer im Frühling nächsten Jahres noch ein weiteres tolles Pferd bekommen, von dem Leiftur der Vater sein wird. Da kann eigentlich nur eine schwarze Schönheit bei den beiden herauskommen. Die beiden werden nun täglich miteinander das Vergnügen haben. Aber auch ich bin sehr angetan von dem schwarzen Hengst, der voll ausgebildet ist und sich dem Menschen gegenüber ausgesprochen höflich verhält. So konnte auch ich ihn schon ohne Probleme longieren, obwohl auf den Weiden drumherum die Stuten standen und er lässt sich artig führen. Da darf er doch gerne noch ein paar Tage bei uns bleiben, bevor es für ihn wieder zurück auf die weiter entfernte Hengstweide geht.
Oh, wie süß! Lämmchen hautnah
Freitag, 06.05.16
Heute gab es für uns einen Ausflug zur Nachbarfarm um eine weitere Tiersorte auf Island zu besuchen. Schafe! Gerade ist die Lammsaison in vollem Gange und so wollten wir uns die neugeborenen Lämmchen auf keinen Fall entgehen lassen. Im Stall wurde dann ausgiebig mit den wenige Tage alten Lämmern geschmust und ganz viel gestreichelt. Zu Beginn noch etwas schüchtern sind einige doch sehr schnell auf den Geschmack gekommen und wollten dann gar nicht, dass wieder aufgehört wird. Noch stehen die Neugeborenen mit ihrem Müttern im Stall, aber sobald das Wetter besser wird, geht es dann auch für sie raus auf die weiten Wiesen. Vielleicht können wir sie da einmal wiedersehen!
Look at 11 o'clock - Whale Watching in Húsavík
Montag, 02.05.16
Heute machten wir uns trotz sehr grauem Himmel und nicht ganz so guter Wettervorhersage auf nach Húsavík zum Whale Watching. Mit dem Boot Náttfari des Tourenanbieters North Sailing ging es für uns raus in die Bucht Skjálfandi, wo wir hofften ein paar Wale zu finden. Zuerst aber bekamen wir alle schön dicke, warme rote Anzüge, welche sich später als sehr nützlich herausstellten. Außerdem wurden wir in das Uhrsystem eingewiesen, wodurch die guides uns später auf dem Meer schnell mitteilen konnten, wohin wir schauen sollen, falls ein Wal gesichtet wird. So steht man gedacht auf einer Uhr, wodurch vorne beim Boot 12 Uhr ist, rechts 3 Uhr, hinten 6 Uhr und links 9 Uhr. Hieß es dann also später "a whale at 11 o'clock" wusste jeder, dass vorne links ein Wal zu sehen ist und es sich lohnt, einmal den Blick in diese Richtung zu lenken. Auf unserer Tour haben wir tatsächlich drei Zwergwale beobachten können, von denen ich euch leider keine Bilder präsentieren kann, da sich das Wetter bereits nach unserem Ablegen und dem Weg aufs Meer deutlich veränderte und ich nicht riskieren wollte, dass meine Kamera aufgrund von Regen später nicht mehr funktionstüchtig ist. Außerdem brauchten wir unsere Hände zum Festhalten, da zu dem Regen auch ein ordentlicher Wind dazukam, wodurch wir schon die ein oder andere starke Welle zu meistern hatten. Vor allem gegen Ende wurde es recht heftig und trotz zusätzlicher toller oranger Regenmäntel sind doch nicht alle trocken geblieben und auch nicht jedem ist das Geschaukel auf dem Schiff so gut bekommen. Vermutlich wurde das sehr freundliche Angebot von heißer Schokolade und Zimtschnecken auf dem Schiff auch deshalb nur vereinzelt angenommen. Ich habe festgestellt, dass ich glücklicherweise definitiv nicht seekrank bin und so konnte ich die Tour trotz widriger Wetterverhältnisse genießen und hab mich sehr über meine erste Walbegegnung in freier Natur gefreut. Nach ca. drei Stunden rauer See, Regen und Walsuche kamen wir dann durchnässt und etwas verfroren wieder im Hafen an, wo es erstmal einen heißen Tee zum Aufwärmen gab. Für mich war es ein sehr beeindruckendes Erlebnis, welches ich auf keinen Fall missen möchte und vielleicht kann ich später Ende Mai oder Anfang Juni nochmal bei etwas besserem Wetter fahren und dann möglicherweise auch einen Blick auf den etwas größeren Buckelwal oder aber die Papageientaucher werfen, welche wir auf unserer Tour leider nicht sehen konnten.
Zu Besuch im Kuhstall
Samstag, 30.04.16
Während wir auf dem Hof mit den Pferden arbeiten fährt Gümmi oft zu Nachbarfarmen und kümmert sich dort um die Kühe und das Melken. Heute morgen ist auf einem der Höfe ein Kälbchen geboren und so hat er uns abends mitgenommen, damit wir es uns anschauen konnten. Es ist wirklich richtig niedlich! Ich durfte ihm die Flasche geben, was allerdings gar nicht so einfach war, da es viel lieber an meinem Finger genuckelt hat als die Flasche in den Mund zu nehmen. Aber am Ende ist auch etwas im Mund gelandet und nicht nur auf meiner Jacke. Außerdem haben wir die Euter der Kühe vor dem Melken gewaschen, selbst versucht etwas zu melken und konnten ganz frische Milch probieren. Und natürlich kamen auch die Streicheleinheiten nicht zu kurz, wobei das ein oder andere Mal auch eine lange Zunge versucht hat an der Jacke zu lecken oder aber meine Haare als besonders schmackhaft eingestuft wurden. Zu erwähnen wäre auch noch der Geruch... Man gewöhnt sich sehr schnell daran und ich hab es auch nicht ale unangenehm empfunden, aber er haftet unglaublich gut an der Kleidung. Alex hatte mich bereits vorgewarnt, aber ich war doch überrascht, als ich anschließend festgestellt habe, dass nun meine Fototasche nicht mehr nach Pferd riecht, sondern nach Kuh. Ich bin gespannt, wie lange das anhalten wird... der Besuch hat sich definitiv gelohnt. Hoffentlich bleibt das neugeborene Kälbchen, welches Gümmi scherzhaft Katha nennt, so gesund und munter und wird einmal zu einer ertragreichen Milchkuh. Der Spitzname kommt daher, dass letztes Jahr bereits ein Kälbchen nach Alex benannt wurde, welches an ihrem Geburtstag kam und wo sie bei der Geburt dabei war. Deshalb bin diesmal ich namensgebend, zumindest vorübergehend. Denn eigentlich haben die Milchkühe alle isländische Namen, wie zum Beispiel Drifa (für eine grau/ weiße Kuh) oder Blessa (für eine weiß/pink Gescheckte mit weißer Blesse), die auch meistens etwas mit dem Aussehen oder dem Charakter zu tun haben. Aber vorerst heißt es nun bei uns erstmal Katha...:)
Übers Eis und durch den Fluss
Montag, 25.04.16
Auf der einen Weide im Westen ist im Sommer ein relativ langgezogener Teich (bei der Bezeichnung bin ich mir nicht so sicher, vielleicht ist es auch nur eine riesige Pfütze oder ein kleiner See. Das kommt auch immer darauf an, ob es vorher viel geregnet hat oder lange trocken war...). Momentan ist dort noch eine dicke Eisschicht, über die wir heute Richtung Berge bis zum Fluss geritten sind. Dort ging es dann ein Stück entlang bis wir zu dem gegenwärtig teilweise überschwemmten Teil der Weide gekommen sind, wo gerade sehr viele Vogelschwärme zu sehen sind. Unter anderem machen hier viele Singschwäne und Gänse Station, die bisweilen einen ganz schönen Lärm veranstalten können. Aber sie sind natürlich auch schön zu beobachten! Zumindest so lange Kátur nicht durchs Wasser fetzt und sie alle verjagt... Landschaftlich ist es eine sehr schöne Stelle und es gab sogar Wasserfälle zu sehen; die waren zwar nur ca. 30 cm hoch, aber immerhin. Dann gab es für uns und die Pferde noch eine aufregende Flussdurchquerung, wobei wir weitestgehend trocken geblieben sind, bevor wir uns wieder auf den Rückweg gemacht haben. Im Sommer reitet man dort auch mit den Gästen entlang und so werde ich hoffentlich noch öfter in den Genuss dieses Erlebnisses kommen. Am Abend gab es noch einen wirklich tollen Sonnenuntergang und so wurden ungeachtet der niedrigen Temperaturen nur schnell die Gummistiefel und die Jacke über den Schlafanzug gezogen um schnell noch ein paar Fotos davon zu machen. Aber die fast abgefrorenen Finger haben sich gelohnt und wurden anschließend bei einem Tee schnell wieder warm, während draußen das Farbspektakel langsam schwächer wurde.
April, April der macht was er will!
Donnerstag, 21.04.16
Das Wetter kann sich wirklich nicht entscheiden! Heute war offizieller Sommeranfang auf Island (zumindest laut Kalender) und entgegen der Prophezeiung, dass es an dem Tag meist schneit, hatten wir heute wirklich bestes Wetter und für Islandverhältnisse war es schon ziemlich warm (beim Ausmisten und Longieren sind wir ganz schön ins Schwitzen gekommen). Von dem Schnee von Montag ist nicht mehr viel übrig und sogar die ersten Blumen (Krokusse, die gut geschützt am Haus in der Sonne stehen) standen heute in voller Blüte. Zur Feier des Tages (Sommeranfang ist hier immerhin ein nationaler Feiertag) gab es nachmittags zum Kaffeetrinken Waffeln und tagsüber für uns den ein oder anderen flotten Ritt auf der Wiese neben dem Haus oder zum Fluss. Mal sehen, was der Sommer hier so alles zu bieten hat!
Heute kann es regnen, stürmen oder schneien...
Montag, 18.04.16
...oder auch alles gleichzeitig! Gestern schon war das Wetter äußerst ungemütlich, so dass wir lieber von drinnen das Schneegestöber, den Regen und die Windböen beobachtet haben. Heute war es etwas besser und wir konnten uns mit den Pferden über den Neuschnee freuen, der auch gleich ausgiebig genutzt wurde. Das Wetter ist für Island um diese Zeit jedoch nicht ungewöhnlich. Hier kann es noch bis Ende Mai immer wieder schneien, obwohl laut Kalender am 21. April der Sommer beginnt. Doch wie ich erfahren habe, hat es die letzten Jahre an diesem Tag auch immer geschneit. Man darf gespannt sein, wie es dieses Jahr wird!
Lavalandschaft, Märchenwald und Sahara - die landschaftliche Vielfalt Islands
Samstag, 16.04.16
Heute haben wir das gute Wetter nochmal richtig ausgenutzt, da es die nächsten Tage wieder Schnee geben soll und dann einige Strecken erstmal nicht mehr geritten werden können. So sind wir heute dreieinhalb Stunden unterwegs gewesen und haben die längste Ausreitstrecke ausprobiert. Diese dauert normalerweise drei Stunden, aber da wir nicht die ganze Strecke reiten konnten sondern den gleichen Weg zurückgeritten sind und zwischendrin einige Foto- und Pferdepausen eingelegt haben, hat es etwas länger gedauert... Unten einige der Impressionen. Vielen Dank auch an mein klasse Fotopferd Þhristur! Ihn hat es überhaupt nicht gestört, wenn er mal wieder anhalten musste, damit ich in Ruhe meine Kamera auspacken konnte! Insgesamt ist eine super schöner Weg mit unglaublich abwechslungsreicher Landschaft. Ich bin schon gespannt, wie sich der Weg in der kommenden Zeit verändern wird, wenn der Schnee vollständig verschwunden ist. Aber das wird wohl noch etwas dauern...