Islandpferdehof Allertal
Islandpferdehof Allertal

Mývatnregion bei Nacht

Freitag, 17.06.16

Das Gebiet rund um den Mývatn, auf deutsch "Mückensee", ist eine der berühmtesten und meist besuchten Regionen im Norden Islands. Der See trgt seinen Namen zurecht, da dort vor allem im Sommer eine enorme Population an kleinsten Fliegen lebt, die es sich zum Ziel gesetzt haben, jedem Besucher in Nase, Ohren und Augen zu fliegen. Manchmal doch etwas lästig, aber für die Landschaft nimmt man das gerne in Kauf. Wir sind ziemlich spät abends zum See gefahren, da tagsüber zu viel Betrieb auf dem Hof war und wir noch auf Gäste für das Gästehaus warten mussten. Da aber meine Zeit hier auf Island rapide abnimmt, wurde es dann also ein Nachtausflug, damit auch ich noch vor meiner Abreise in den Genuss dieser landschaftlich unglaublich vielfältigen Gegend komme. Und ich kann nur sagen, es hat sich wirklich gelohnt! Der See bei tiefstehender Sonne; die Lavagebilde von Dimmuborgier und dann noch das geothermisch aktive Gebiet am Fuße des Berges Námafjall wo die Erde brodelt und Dampfschwaden in den Himmel steigen bieten einfach unglaubliche Anblicke. Außerdem war es nahezu menschenleer, sodass man die Natur auf nochmal ganz andere Weise genießen konnte. Auch wenn unser Aufenthalt aufgrund des Zeitmangels nur relativ kurz ausfiel war es doch sehr beeindruckend und ich bin froh, dass wir abends noch losgefahren sind. Abgerundet wurde die Tour mit einem herrlichen Sonnenuntergang (bzw. beinah Untergang, da wir schon zu nah an der Mittsommernacht sind, sodass die Sonne so gut wie gar nicht mehr verschwindet) auf dem Heimweg!

Mývatn

Mývatn

Dimmuborgir

Geo-thermisches Gebiet am Námafjall

Blick über das Tal Aðaldal mit dem Laxá

Jarl frá Garði

Montag, 13.06.16

Der kleine Kerl hat nun einen Namen: "Jarl frá Garði", was "Adliger" bedeutet. Der Zusatz "frá Garði" gibt an, dass er "von Garður" kommt, also hier auf der Farm geboren wurde. Einen Tag alt ist er schon ziemlich munter und folgt seiner Mama überall hin. Auch einen ersten Tölt konnten wir schon beobachten und am Abend packte ihn die Lauflust und er galoppierte erstmal ein Stück über die Wiese. Am liebsten würde man den ganzen Tag auf der Wiese sitzen und ihm einfach nur zusehen. Hoffentlich bekommt er bald noch einen Spielgefährten oder eine Gefährtin, denn dann macht das Spielen ja erst richtig Spaß! :)

Offizieller Sommeranfang auf der Farm - das erste Fohlen ist da!

Sonntag, 12.06.16

Heute war es endlich so weit! Nachdem wir uns die letzten Nächte um die Ohren geschlagen haben, um auch ja die erste Geburt des Jahres nicht zu verpassen, hat sich Menja heute um 09:15 Uhr dazu entschieden, dass nun endlich der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Als es dann wirklich losging, hat es auch nur fünf Minuten gebraucht, bis der kleine Kerl auf der Welt war. Die stolze Mutter ist Menja frá Garði und der Vater ist Leiftur frá Akurgerði. Der Kleine ist gesund und munter und hat auch nicht mal eine Stunde gebraucht um auf die Beine zu kommen und die Milchquelle bei der Mama zu finden. Mit der ersten Fohlengeburt hat nun auch "offiziell" der Sommer angefangen und ich bin unheimlich froh, dass ich tatsächlich noch eine Geburt miterleben durfte, da nun langsam die Zeit hier zu Ende geht und ich schon Sorge hatte, dass es nicht mehr klappt. Auch heute Abend bot sich erneut ein wunderschönes Fotomotiv, für das ich mal wieder im Schlafanzug nach draußen gespurtet bin. Die Mitternachtssonne zaubert aber auch immer eine besondere Stimmung! Ein gelungener Abschluss für einen ereignisreichen Tag!

Das erste Foheln ist da!

Willkommen!

Aufstehen geschafft!

Mystische Nebelwelt

Ich gehe mit dir!

Donnerstag, 09.06.16

Heute wurde Menja von der großen Weide in den "Kreissaal" geholt, da Gümmi der Meinung ist, dass es nun bald soweit sein kann und wir endlich ein Fohlen bekommen werden. Die nächsten Nächte werden also für alle etwas kürzer, da wir nicht riskieren wollen, den Zeitpunkt zu verpassen wo es los geht und so wird die Stute nun genauestens "überwacht" und jede Bewegung genau beobachtet und analysiert. :)
Gegen Abend (bzw. nachts, war so gegen 23:00 Uhr, aber die Sonne geht hier nun höchstens noch für eine Stunde unter, weshalb es mir nicht wirklich wie "nachts" vorkommt) waren Kathi und ich noch mit zwei unserer Jungpferde auf einem Spaziergang. Gemeinsam ging es über die Weide und dann auch noch durchs Wasser. Den beiden hat es richtig Freude gemacht im Wasser zu planschen und so sind auch wir nicht ganz trocken geblieben. Spritzen macht ja bekanntlich am meisten Spaß und auch etwas tiefere Stellen sieht man nicht immer früh genug... Aber da es heute wirklich auch so spät noch ziemlich warm war, war das kein Problem und wir haben die gemeinsame Zeit genossen. Denn die Möglichkeit mit den Jungpferden zu arbeiten wird nun immer geringer, da die Gästeritte und auch das Gästehaus immer mehr Zeit in Anspruch nehmen. Da ist es immer schön, wenn man abends noch ein bisschen Zeit findet.

Abend-spaziergang

Kathi mit Solmyrkvi

Litbrá und ich

Abendsonne :)

Mitternachtsritt

Dienstag, 07.06.16

Das Wetter zeigt sich in letzter Zeit von seiner besten Seite und die Ausritte mit den Gästen nehmen zu. Und da wir natürlich für jeden ein Reiterlebnis auf Island ermöglichen wollen, reiten wir auch zu möglicherweise etwas ungewöhnlichen Zeiten aus, je nach Wunsch des Gastes. Da es nun nahezu immer hell ist, ist das auch kein Problem. So starteten wir heute um 21:00 Uhr zu unserem letzten Ausritt; einer drei Stunden Runde. Bei wunderschönem Licht konnten wir die Landschaft bewundern und ritten in die Abendsonne hinein. Es ist wirklich ein besonderes Erlebnis und nach unserer Rückkehr haben wir die Strahlen mit Kátur noch ein bisschen länger auf der Weide genossen. Unten ein paar Impressionen von unserem Tag.

Spiegelglatter See

Unsere Pferdeherde

Pause beim Ausreiten

Kátur beobachtet die Sonne

Mitternachtssonne

Whale Watching 2.0

Dienstag, 31.05.16

Es hat wirklich nochmal geklappt und war einfach unglaublich! Ich war nochmal auf Waltour draußen und die Tiere in der Bucht haben sich von ihrer besten Seite präsentiert. Schon kurz nach dem Verlassen des Hafens haben wir eine Gruppe von Weißschnauzendelphinen getroffen, bei denen wir jedoch nicht lange geblieben sind, da weiter westlich in der Nähe der Berge noch andere Tiere gesichtet wurden, denen auf einer WALtour mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Auf dem Weg dorthin gab es dann die langersehnten "puffins" (Papageientaucher) zu sehen, welche allerdings nicht so einfach auf einem Foto festzuhalten waren. Da hab ich dann bei den folgenden Tieren mehr Glück gehabt. Bei den Bergen angekommen gab es ein riesiges Spektakel von verschiedensten Seevögeln zu sehen, die alle fleißig am Fressen waren. und wo so viel Futter vorhanden ist, waren dann auch die Wale nicht weit. An die zehn Zwergwale haben ebenfalls dort gejagt und so wusste man gar nicht, wo man zuerst hinsehen sollte, weil überall immer wieder ein Wal aufgetaucht ist. Es war einfach genial! Ein Stück weiter haben wir dann auch tatsächlich einen Buckelwal getroffen, der äußerst fotogen war (siehe unten! :)). Später haben wir noch einen Zweiten getroffen und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen hat sich auch noch eine vierte Spezies blicken lassen: Schweinswale. Diese sind allerdings ziemlich klein und schnell, weshalb ich von denen leider kein Foto habe. Ich hätte den Walen dort noch ewig zusehen können, aber jede Tour geht einmal zu Ende und so mussten auch wir wieder zurück in den Hafen. Es war richtig schön draußen und ich bin total froh, dass ich noch einmal fahren konnte. Es hat sich wirklich gelohnt!!!

Grandiose Kulisse!

Gaaanz viele Vögel und ein Schiff von anderen Walbeobachtern

Der "Blas" des Wales

Buckelwal hautnah!

Schwanzflosse

Hier gibt es einen Weg?! Immer aufwärts!

Sonntag, 29.05.16

Heute konnten wir bei bestem Wetter unseren "Hausberg" Garðsnúpur besteigen. Darauf hatte ich gehofft, seit uns Gümmi erzählt hatte, dass seine Mutter früher dort mit den Schafen täglich hochgewandert ist und auch noch ein Weg existiert. Denn die Aussicht hab ich mir total super vorgestellt und so haben wir uns heute höchst motiviert auf den Weg gemacht, um den Gipfel zu erklimmen. Gümmi hat uns bis an den Rand des Berges gebracht und uns dort einen "Weg" gezeigt, den wir nach oben nehmen sollten. Dieser hat sich allerdings eher als ehemaliger Schmelzwasserabfluss herausgestellt und so sind wir meist der Nase nach immer Richtung Bergspitze geklettert. Zu Beginn noch stark bewachsen war weiter oben oft nur Steinwüste oder Flechten und Moose. Der Aufstieg hat sich wirklich gelohnt, die Aussicht war genial, auch wenn man aufgrund einiger hartnäckiger Wolken leider nicht bis zum Meer sehen konnte. Wir sind auf dem Kamm entlanggelaufen und haben dann einen kleinen Bach gefunden, dem wir wieder nach unten gefolgt sind. Von der Weide aus kann man nämlich einen Wasserfall am Berg sehen, den wir eigentlich gesucht haben. Der Fluss dem wir gefolgt sind war zwar nicht "unser" Wasserfall, aber trotzdem echt schön. Einige Klettertouren und Fotos später waren wir wieder am Fuße des Berges angekommen und sind dann noch etwas weiter über die Weide gewandert, um den eigentlich gesuchten Wasserfall zu finden, was uns auch gelungen ist. Von dort aus wollten wir aber nicht zurück zum Ausgangspunkt laufen, sondern haben lieber den abenteuerlichen Weg über die überschwemmten Weiden gewählt. Nach erfolgreich überwundenen Zäunen, Flüssen und Gräben sind wir am Ende etwas geschafft aber glücklich und trocken wieder auf dem Hof angekommen. Es war also eine rundum gelungene Abenteuerwanderung nach meinem Geschmack!

Gipfelstürmer

Geniale Aussicht!

Unser Wegbegleiter

bergab.

Der "Grand Canyon" Islands :)

Garður von oben

Seepferdchen

Samstag, 28.05.16

"Seepferdchen" - im wahrsten Sinne des Wortes. Die Weide im Westen gleicht inzwischen mehr einer Insellandschaft als einer Wiese. Die Pferde müssen immer wieder Wasserstellen überqueren oder sich auf schmalen Graten am Wasser entlangschlängeln, um überhaupt von einer trockenen grünen Stelle zur nächsten zu kommen. Um an das frische Grün zu kommen ist ihnen aber kein Weg zu weit und so sieht man sie nun des Öfteren in weiter Ferne nahe den Berghängen nach dem saftigsten Stückchen Weide suchen. Wo wir im April noch durch den Fluss reiten konnten befindet sich nun ein riesiger See und ich bin mir nicht sicher, ob es bis zu meiner Abreise schon wieder so weit zurückgegangen ist, dass wir nochmal dort entlangreiten können. Allerdings ändert sich das hier auch sehr schnell. So konnten wir an einem Tag noch auf einer Strecke reiten, welche aber schon am nächsten Morgen völlig überschwemmt war.

Auf einer Insel

Durchs Wasser zurück

Die Weiden werden grün

Eine lange Karawane

Akureyri - die "Hauptstadt des Nordens"

Freitag, 27.05.16

Während des Besuchs in Akureyri war ich seit längerer Zeit mal wieder in einem großen Einkaufszentrum. Da merkt man den Landesunterschied dann kaum, da die wirklich überall ähnlich sind. Aber wir konnten uns auch in der Stadt etwas umsehen, waren an der Kirche und hatten die Möglichkeit, Postkarten zu kaufen. Besonders gut haben mir die Ampeln gefallen. Da kann man sich gar nicht wirklich ärgern, wenn man mal vor einer Roten warten muss! Landschaftlich sieht es dort auch schon etwas anders aus. Während bei uns das Gras auf den Wiesen teilweise noch ziemlich braun ist, haben sie hier unten schon wirklich viel grün und am Straßenrand haben wir unzählige Lupinen gesehen, die kurz vor der Blüte standen. Lohnenswert war außerdem der Blick über den Fjord und auch die Autofahrt hin- und zurück hatte seine Reize, da wir nochmal mehr von dem Land sehen konnten!

Der Fjord "Eyjafjörður"

Blick über die Stadt

"Akureyrarkirkja" - die Stadtkirche

Ampeln in Akureyri

Am "Götter-Wasserfall" - der Goðafoss

Freitag, 27.05.16

Auf unserem Weg nach Akureyri haben wir einen Zwischenstopp bei einem der berühmten Wasserfälle Islands gemacht. Der Goðafoss ist zwar nur etwa 15m hoch, dafür aber sehr breit. Es war wirklich beeindruckend, welche Wassermassen dort heruntergestürzt sind. Da auch hier in Island endlich die Zehn-Grad-Marke geknackt wurde (am 23.05 um 18:08 hab ich das erste Mal 10°C auf dem Thermometer stehen sehen!) und es die letzten Tage immer warm war, ist auch der Schnee auf den Bergen ordentlich geschmolzen und überall steht das Schmelzwasser auf den Wiesen und die Flüsse sind ordentlich angeschwollen. Namensgebend war angeblich der Gode Þorgeir, der nach der Einführung des Christentums als Staatsreligion die heidnische Götterbilder dort versenkt haben soll. Mir hat er sehr gut gefallen und wir konnten trotz einiger Touristen auch Fotos ganz ohne andere Menschen darauf machen. :)

Der Goðafoss

Sehr beeindruckend...